Bewusster-dasein

Über Traumata und Emotionale Blockaden

Traumaarten

Ein Trauma ist eine tiefgreifende psychische und oft auch körperliche Reaktion auf ein überwältigendes Ereignis oder eine Reihe von Ereignissen, die die Fähigkeit einer Person überfordern, damit umzugehen. Es entsteht, wenn das Nervensystem nicht in der Lage ist, eine extrem belastende Erfahrung zu verarbeiten, was zu langfristigen Auswirkungen auf das emotionale, psychologische und körperliche Wohlbefinden führen kann.

Ein Trauma mag tiefe Spuren hinterlassen, doch mit der richtigen Unterstützung können Menschen lernen, es zu bewältigen und wieder ein erfülltes Leben zu führen.

Es gibt unterschiedliche Arten von Traumata, die wiederum bei jedem Menschen anders ausgeprägt auftreten können. Eine mögliche Unterscheidung ist die folgende:

  • Entwicklungstrauma,
  • Bindungstrauma,
  • Schocktrauma (PTBS)

Während sich ein Entwicklungstrauma auf einschneidende Belastungen in den ersten Lebensjahren bezieht, geht es beim Bindungstrauma um Störungen in der Beziehung zur Bezugsperson, die uns hindern eine sichere Bindung zu erleben und damit unsere Beziehungsfähigkeit nachhaltig beeinträchtigen können. Beides hängt im Grunde untrennbar zusammen, da sich eine Bindungsstörung immer auch auf die Entwicklung auswirkt.

Entwicklungstrauma entsteht oft in den frühen Lebensjahren, einer Phase, in der Kinder besonders abhängig von einer sicheren Bindung zu ihren Bezugspersonen sind.

Ursachen können sein:

  • Emotionaler Mangel (fehlende Zuwendung oder Wärme)
  • Physische Vernachlässigung (unzureichende Versorgung mit Nahrung, Hygiene etc.)
  • Physischer, emotionaler oder sexueller Missbrauch
  • Häufiger Verlust von Bezugspersonen
  • Chronische Krankheit eines Elternteils
  • Gewalt in der Familie
  • Armut oder existenzielle Unsicherheit

Bindungstrauma entsteht in der Regel in den ersten Lebensjahren, wenn die Beziehung zwischen dem Kind und seinen Bezugspersonen durch Unsicherheit, Missbrauch oder Vernachlässigung geprägt ist.

 

Zu den Ursachen zählen:

  • Die Bezugsperson ist emotional nicht verfügbar, zeigt keine Zuwendung oder reagiert nicht auf die Bedürfnisse des Kindes.
  • Bezugspersonen, die widersprüchlich oder unvorhersehbar reagieren (z. B. manchmal fürsorglich, manchmal abweisend oder aggressiv).
  • Physischer, emotionaler oder sexueller Missbrauch durch primäre Bezugspersonen.
  • Eltern oder Pflegepersonen, die durch eigene Traumata, psychische Erkrankungen oder Lebensumstände (z. B. Armut, Sucht) belastet sind.
  • Plötzlicher Tod, Verlassenwerden oder lange Abwesenheit der Bezugsperson.
  • Kinder, die in ihren frühen Jahren keine stabile Bezugsperson hatten, können Bindungstraumata entwickeln.

Ein Schocktrauma tritt im Zusammen mit plötzlichen Ereignissen auf, die schwerwiegende oder sogar katastrophale Folgen haben, sodass sich daraus häufig eine posttraumatische Belastungsstörung entwickeln kann (PTBS).

Emotionale Blockaden entstehen im Gehirn

Da das Gehirn ein Leben lang änderbar und lernfähig (Stichwort Neuroplastizität), können mit bestimmten Interventionen die Blockaden im Gehirn gelöst werden oder anders gesagt, die Traumata geheilt werden.

Das Bild soll symbolisch veranschaulichen, dass sich das Gehirn genau wie auch Spuren im Sand durch den Wind ständig verändern. Belastende Erinnerungen oder Energien, dargestellt durch die Steine, werden abgebaut und mehr Lebensfreude entsteht, wie im Bild die Lotusblume.

Zu den Folgen von Bindungs- und Entwicklungstrauma zählen u.a. Störungen der Emotionsregulation. Dazu gehören Probleme im Umgang mit unangenehmen Gefühlen wie Wut, Ärger oder Trauer, mangelnde Fähigkeit zur Selbstberuhigung, überemotionale Reaktionen, Wutausbrüche, Impulsivität, d.h. ein Verhalten was für andere schwer nachvollziehbar und zusätzlich auch selbstschädigend sein kann.

Emotionaler Stress und die damit verbundenen inneren Blockaden entstehen im limbischen System des Gehirns und werden u.a. durch die Amygdala, den Hippocampus und den Hypothalamus verursacht. Das ist die Funktions­einheit im Inneren des Gehirns, die vor allem das Verarbeiten von Emotionen und das Triebverhalten steuert – also automa­tisch ablaufende Prozesse. Außerdem werden im limbischen Sys­tem Endorphine erzeugt, die Prozesse wie Angst und Hunger steuern und Emotio­nen beeinflussen.

Verständlich ausgedrückt, entsteht eine emotionale Blockade, wenn deine Gefühle stärker sind als dein Verstand und dich daran hindern, selbstbestimmt und der Situation angemessen zu handeln. 

Hier ist eine Liste mit Beispielen für emotionale bzw. seelische Blockaden:

  • Du reagierst unverhältnismäßig auf Kritik.
  • Du empfindest Auftrittsangst, Redeangst oder Angst öffentlich zu sprechen
  • Das Verhalten anderer macht dich wütend, beispielsweise das deiner Kinder, löst Wut in dir aus.
  • Du leidest unter Ängsten oder Sorgen, wie Prüfungsangst, Auftrittsangst, Versagensängste, Zukunftsängste, usw.
  • Du hast das Gefühl, übersehen zu werden.
  • Du scheust Konflikte.

Was mir geholfen hat.

Ich möchte dir Mut machen, dass die Belastungen, die mit Bindungs- oder Entwicklungstrauma einhergehen, reduziert oder aufgelöst werden können. Allein durch liebevolle Zuwendung von anderen Menschen passiert schon ganz viele Heilung. Heilung von Traumata ist möglich und kann zu nennenswerten Verbesserungen der Lebensqualität führen.

Mein erster wichtiger Schritt was das Eingeständnis, dass ich Probleme habe und Hilfe benötige. Anschließend haben mir mein Mut mich auf Neues einzulassen und mich offen zu zeigen geholfen, und viele Gruppenerfahrungen, die ich machen durfte. Viele kleine Schritte, haben mich zu dem gemacht, der ich heute bin – glücklich und zufrieden.